Was sind Zwiebeln und Knollen? Mit Hilfe dieser kleinen kompakten Organe überwintern bestimmte Pflanzenarten im Boden und lassen sich häufig auch so vermehren. Für Gartenfreunde eine praktische Angelegenheit: mit Hilfe einiger kleiner Tüten, deren Inhalt jetzt im Herbst in den Boden gebracht wird, kann im nächsten Frühjahr und Sommer ein ganzer Blütengarten entstehen.

Geophyten, so werden die Stauden genannt, die mit Hilfe unterirdischer Speicherorgane, zu denen übrigens auch die Rhizome zählen, überdauern. Nicht selten ist gerade der Gehölzbereich bevorzugter Lebensraum mancher Frühblüher. Wenn sie im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr die ersten Blumen des Gartenjahres liefern, sind die Lichtverhältnisse an diesen Orten noch optimal, bevor sich die Blätter zu einem dichten Dach zusammenschließen. Wenn tiefer Schatten und Trockenheit dort im Sommer das Regiment führen, ziehen sie sich in die Erde zurück, um auf ihren großen Auftritt im nächsten Frühling zu warten.

Zu den Vorboten unter den Blütengewächsen zählen die Anemonen, zarte kleine Gestalten, die am besten aussehen, wenn sie in Massen daherkommen. Zwei von ihnen sind an heimischen Waldrändern zu Hause – das Buschwindröschen Anemone nemorosa und das große Windröschen Anemone sylvatica. Zu den beliebtesten Arten mit vielen Gartensorten zählt das aus Zentralasien stammende Strahlenwindröschen Anemone blanda. Für sie gilt das Gleiche wie für ihre beiden europäischen Verwandten: ein sonniger bis halbschattiger Platz am Gehölzrand ist ihnen am liebsten, aber auch im Vordergrund eines Steingartens oder einer Felsensteppe sind sie richtig. Fühlen sie sich wohl, säen sie sich aus und verbreiten sich – ohne jemals lästig zu werden. Während die heimischen Arten in strahlendem Weiß daherkommen, gibt es die kleine Asiatin außer in Weiß (’White Splendour’) auch in Blauviolett (’Blue Shades’) und ganz prachtvoll in Magenta mit weißer Mitte (’Radar’). Die attraktiven Sternchen öffnen sich im März und April über ihren zierlichen, rundlich gefingerten, dunkelgrünen Blättchen. Pflege brauchen die Knöllchen übrigens kaum – im Gegenteil, sie genießen es, in Ruhe gelassen zu werden. Vor allem sollte man auf keinen Fall aus falsch verstandener Ordnungsliebe Verblühtes abschneiden. Wie sollen sie sich dann aussäen?