Ein Garten für den Sommer und einen schönen Herbst

Blau, Violett, Purpur, Rosa und helle Gelbtöne, verbunden durch Grün und Grau: Das sollten Sie sich für insgesamt 24 sonnige Quadratmeter Staudenbeet vorstellen - einen ganzen Gartensommer lang, bis in den Herbst hinein. In drei Abschnitte sollte das Beet geteilt werden, jeweils vier Meter breit und zwei Meter tief, mit zwei Pflegewegen dazwischen. Sie möchten das Ganze ja auch ohne große Verrenkungen in guter Form halten.

Zitronenfrisch ist der Farbton des eifrigen Dauerblühers aus der Familie der Korbblütler, der Färberkamille Anthemis tinctoria 'Kelwayi', leichter und kühler als das satte Goldgelb der Wildart. Sie lässt ihre zahlreichen Sternchen von Juni bis in den September hinein in 40 bis 70 Zentimetern Höhe erstrahlen, vier Monate lang, umso ausdauernder, je mehr Sie sich davon für Blumensträuße abschneiden. Was Sie nicht schneiden, versamt sich gern. Aber keine Sorge, die Färberkamille wird dabei nicht lästig. Wo Sie sie nicht haben wollen, ist sie leicht entfernt. Den Namen erhielt die robuste Staude deshalb, weil man früher die Wolle damit gelb gefärbt hat.

Im selben Zeitraum erblüht ein blauer Kontrapunkt im Beet, die Edeldistel Eryngium planum. Der Flachblättrige Mannstreu erhebt seine kleinen Distelköpfchen mit tiefblauen Hochblättern ebenfalls bis in den Herbst hinein auf zierlichen Stielen. Wer es mag, schneidet sich dann für den Winter ein paar der filigranen Gebilde ab und lässt sie trocknen. Mannstreu ist ein Klassiker der Floristik. Wenn Sie genug für die Vasen und die Weihnachtsdeko haben, lassen Sie den Rest im Beet stehen und schneiden später das ab, was unansehnlich geworden ist. Raureif und Schnee verzaubern die Samenstände vieler Stauden noch einmal. Es lohnt sich, zu warten und zu schauen, bevor man zur Schere greift.

Juni und Juli sind die Zeit, in der eine weitere Vertraute der Floristen in dieser Kombination eine Rolle spielt: die Blüten der Turkestan-Strohblume Helichrysum thianshanicum 'Goldkind', kleine Büschel in Gelb und Goldbraun, erheben sich 30 cm hoch über silbrig graue, halbkugelige Blattpolster. Die Pflanze duftet - wie das als Currykraut bekannte Helichrysum italicum - intensiv nach der asiatischen Gewürzmischung. Natürlich lässt sich das aromatische Gewächs auch für floristische Zwecke schneiden und trocknen.

Von Juli bis September gibt es einen Hauptdarsteller in dunklen Blauviolett-Tönen: die Duftnessel Agastache rugosa 'Black Adder' schiebt ein ganzes Vierteljahr lang ihre straff aufrechten Horste kerzenartiger Ähren meterhoch in die Luft. Ein imposanter Eindruck, der durch das eifrige Summen von Bienen und Hummeln mit Leben erfüllt wird. Die als Teekraut verwendbare Mexiko-Nessel, auch Anis-Ysop genannt, liebt es, wenn Sie ihr etwas abschneiden, ob für die Vase oder den Tee. Den gelegentlichen Rückschnitt dankt sie mit Nachblüte.

Zierliche und farbenprächtige Begleiter der kompakten Stauden-Schwerpunkte sind die Witwenblume Knautia macedonica mit Blüten in weinrot und die blaublütige Scabiosa caucasica 'Perfecta'. Sie lassen ihre einander ähnlichen gefüllten, flachen Blütenschalen auf hohen, nur locker verzweigten Stielen in 60 bis 100 cm Höhe über den Erdboden tanzen. Auch diese prächtigen, fast noch "wilden" Dauerblüher (von Juli bis September) locken Bienen und andere Insekten in Massen an. Was GärtnerInnen sonst noch interessiert: Die schwebenden Farbkleckse brauchen kaum Pflege.

Anders der Star des Spätsommers und Herbstes: Großblumige Schalen in Rosa auf 80 bis 110 cm hohen Stängeln sind der Blickfang des Beetes von Juli bis September. Sie gehören zu der Herbstanemone Anemone hupehensis 'Ouvertüre', eine Verbesserung der alten 'Septembercharme'. Was sie auszeichnet, sind lange Blütezeit, früher als andere Sorten der Art (oft schon Mitte Juli) und eine verlässliche Standfestigkeit.

Echinacea purpurea 'Leuchtstern', ein Sonnenhut mit stark gewölbter Mitte in kräftigem Purpurton, ist der zweite, auffallende Blickfang im Hoch- und Spätsommer. Die 70 bis 100 cm hohe Staude eignet sich ebenfalls zum Schnitt; Sie können sie auch trocknen. Viel Spaß mit einer so gut aussehenden Pflanze, die heute noch für Heilzwecke verwendet wird. Allerdings holen wir uns die Echinacea-Präparate lieber aus der Apotheke als aus dem Garten...

Last not least - noch einmal ein auffälliger, anders geformter Partner in hellem Gelb: die Prärieasterhybride Oligoneuron lutescens. Noch nie gehört? Der Name ist neu. Nach dem Willen der Botaniker wurde er geändert. Der ältere, bekanntere Name ist Solidaster x luteus. Der wurde früher gewählt, weil die gute Prärieaster, die im August und September in Blüte geht, aussieht wie eine Kreuzung aus Goldrute (Solidago) und Aster. Das war ein Irrtum. Auf jeden Fall ist sie eine auffallende, unproblematische Spätsommerschönheit, zwischen 40 und 70 cm hoch, die unübersehbaren Blütenstände voller Leuchtkraft, ein großartiger Abschied vom Gartensommer.

Abmessungen dieses Staudenbeets

3 mal 2 m mal 4 m = 24 Quadratmeter

Diese Pflanzenkombination besteht aus

  •    7 Achillea filipendulina 'Credo'
  •  20 Agastache rugosa 'Black Adder'
  •  38 Anemone hupehensis 'Ouvertüre'
  •  15 Anthemis tinctoria 'Kelwayi'
  •  18 Echinacea purpurea 'Leuchtstern'
  •    7 Eryngium planum
  •  80 Helichrysum thianshanicum 'Goldkind'
  •    6 Knautia macedonica
  •  34 Scabiosa caucasica 'Perfecta'
  •  15 Solidaster (x) luteus